Ziele und Ansatz
Regionale Akteure, Kommunal- und Landkreisverwaltungen setzen auf ein nachhaltiges kommunales Mobilitätsmanagement mit vielfältigen, verkehrsmittelübergreifenden Mobilitätsangeboten für Reisende und Pendelnde, um Mobilität für alle gleichermaßen zugänglich, bezahlbar und gleichzeitig klimagerecht zu gestalten.
Bei der Umsetzung einer klimafreundlichen Mobilität in Unternehmen, Behörden und Betrieben (Arbeitgeber:innen), ist das betriebliche Mobilitätsmanagement das Gestaltungsinstrument der ersten Wahl. Dabei geht es insbesondere um das Mobilitätsverhalten, die Gewohnheiten und Routinen der Beschäftigten. Ziel ist es, die Verkehrsmittelwahl in Richtung Umweltverbund – ÖPNV, Rad- und Fußverkehr – oder Sharing von (elektrischen) Pkw zu verschieben. Auch neue, flexible Arbeitsformen wie das mobile Arbeiten im Homeoffice oder im wohnortnahen Coworking-Center können wesentlich zur Verkehrsvermeidung beitragen.
Im Vordergrund steht die Veränderung von Rahmenbedingungen und von Anreizsystemen (Push- und Pullfaktoren).
Hintergrund
Die Region Stuttgart ist einer der wirtschaftsstärksten Ballungsräume Europas und Magnet für Unternehmen und Fachkräfte aus aller Welt. Die Schattenseite der starken Wirtschaftskraft ist das hohe Verkehrsaufkommen: Nach der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MID 2017) legen die rund 2,8 Millionen Einwohner*innen im Schnitt täglich 39 Kilometer zurück, woraus eine tägliche Verkehrsleistung von über 108 Millionen Personen-Km-resultiert. Bei einem Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Modal-Split von 49 Prozent ergeben sich daraus über 53 Millionen gefahrene Pkw-Km am Tag (MIV, als Fahrer).
Der Berufsverkehr hat in der Region Stuttgart einen Anteil an der täglichen Verkehrsleistung von 40 Prozent, woraus täglich über 43 Millionen Personen-Km (über alle Verkehrsmittel hinweg) resultieren, mit den damit verbundenen negativen Auswirkungen wie Lärm, Staus und hohen Schadstoffbelastungen. Aber auch die in den Stoßzeiten des Berufsverkehrs oft überfüllten Busse, S-Bahnen und Regionalzüge sind für Pendelnde und Reisende im öffentlichen Personenverkehr eine regelmäßige Belastung.
Der Trend ist unverkennbar: Bundesweit legen immer mehr Pendelnde im täglichen Berufsverkehr immer weitere Wege zurück – was vielfach zu immer längeren Staus und gestressten Autofahrenden führt. Gleichzeitig stehen Städte und Gemeinden, aber auch die Wirtschaft selbst vor der Herausforderung den Klimawandel zu bekämpfen und die Klimaschutzziele der Bundesregierung umzusetzen.
In Baden-Württemberg sollen laut dem Klimaschutzgesetz des Landes die Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Hierfür hat sich das Verkehrsministerium fünf konkrete Ziele für die Verkehrswende gesetzt. Bis 2030 soll:
- eine Verdopplung des öffentlichen Verkehrs erreicht sein,
- jedes zweite Auto klimaneutral fahren,
- ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land unterwegs sein,
- jede zweite Tonne klimaneutral fahren,
- jeder zweite Weg selbstaktiv zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden.
Weitere Informationen zu den Klimaschutzzielen des Landes im Verkehr finden Sie auf der Webseite des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg.