Kommunales Mobilitätsmanagement

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Nicht nur in der Region Stuttgart stehen Städte und Gemeinden vor der Herausforderung, die ehrgeizigen Klimaschutzziele von Bund und Land umzusetzen. Der Klimaschutz im Verkehrsbereich ist eine komplexe Aufgabe und erfordert ein abgestimmtes Vorgehen auf vielen Ebenen in der Kommunalverwaltung. Allerdings sind die einzelnen Funktionen in der Infrastruktur- und Angebotsplanung in den meisten Kommunen noch immer stark getrennt in

  • die Verkehrsplanung,
  • den Straßenbau,
  • den öffentlichen Verkehr,
  • den Fahrrad – und Fußverkehr,
  • die Stadtentwicklung und Stadtplanung,
  • die Partizipation und Öffentlichkeitsarbeit.

Kommunale Mobilitätsmanager*innen führen die Kompetenzen aus den verschiedenen Fachbereichen innerhalb der Verwaltung zusammen und sorgen für eine integrierte Planung und Umsetzung von verkehrsmittelübergreifenden Mobilitätsangeboten. Hierfür koordinieren sie den Austausch mit externen Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen, insbesondere für die Abdeckung der ersten und letzten Meile mit nachhaltigen Mobilitätsangeboten. Im Fokus stehen die verschiedenen Zielgruppen, wie Pendler:innen, Schüler:innen und Reisende sowie deren Mobilitätsbedürfnisse, aus denen Berufs-, Ausbildungs- und Freizeitverkehre resultieren.

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Städte, Gemeinden und Landkreisverwaltungen nehmen eine besondere Rolle bei der Planung und Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements ein:

  • sie übernehmen eine Vorbildfunktion und setzen selbst geeignete Maßnahmen an ihren Verwaltungsstandorten um,
  • als Multiplikatoren beraten sie lokale Akteur*innen, wie Unternehmen, Kliniken, (Hoch)Schulen und weitere Einrichtungen vor Ort hinsichtlich passender Mobilitätsangebote,
  • als Lotsen stellen sie Kontakte innerhalb ihrer eigenen Verwaltungen sowie zu den zuständigen Verkehrsunternehmen her,
  • sie organisieren lokale Netzwerke für den Wissens- und Erfahrungsaustausch vor Ort.

Regionale Projektleitstelle Nachhaltige Mobilität

Die WRS unterstützt in ihrer „Regionalen Projektleitstelle Nachhaltige Mobilität“ Mobilitätsverantwortliche aus Kommunen, Unternehmen und weiteren Institutionen durch Innovationsprojekte und regelmäßige Netzwerkveranstaltungen zum kommunalen und betrieblichen Mobilitätsmanagement. Zudem koordiniert sie ein regionales BMM-Impulsprogramm mit Erstberatungen und firmenübergreifenden Workshops für Arbeitgeber*innen der Region Stuttgart.

Hintergrund

Im Pariser Klimaschutzabkommen von 1990 haben sich die Vertragsstaaten das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.„Die Staaten setzen sich das globale Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf „deutlich unter“ zwei Grad Celsius zu begrenzen mit Anstrengungen für eine Beschränkung auf 1,5 Grad Celsius.“ (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).

Die Vertragsstaaten haben hierfür nationale und regionale Klimaschutzziele und -programme entwickelt, die über die Jahre regelmäßig angepasst wurden.

So sollen in Baden-Württemberg laut dem Klimaschutzgesetz des Landes

  • bis zum Jahr 2030 eine Minderungsquote von 65% weniger CO2 und
  • bis zum Jahr 2050 eine Verminderung der CO2-Emissionen um 90 Prozent

(über alle Sektoren hinweg) erreicht werden.