Die AOK Baden-Württemberg setzt auf nachhaltiges Mobilitätsmanagement und agiles Arbeiten

Zuschüsse zum ÖPNV, Förderung des Radverkehrs und Elektrifizierung der Poolfahrzeuge, das ist bei der Gesundheitskasse bereits Standard. Nun erweitert die AOK Baden-Württemberg ihr Portfolio für ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement im Projekt ARIN (Agile Raum- und Infrastrukturnutzung) durch räumlich flexibles Arbeiten und ermöglicht ihrer Belegschaft die flexible Buchung nicht genutzter Arbeitsplätze in Wohnortnähe.

Konstruktiver Austausch: Siegmar Nesch (stv. Vorsitzender der AOK Baden-Württemberg) informiert Winfried Hermann (Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg) über das Mobilitätsmanagement der AOK Baden-Württemberg

Stickige Luft, kilometerlanger Staus, gestresste Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit. So startet in vielen Städten in Deutschland der Arbeitsalltag. Unbeeindruckt von den Zahlen wächst der Individualverkehr kontinuierlich weiter, die Straßen werden voller, die Luft wird stickiger. Gesetzlich regulierte Stickoxidgrenzwerte werden bereits heute regelmäßig überschritten, sodass in vielen Städten aus der Not heraus Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ausgerufen werden. Doch sind Fahrverbote tatsächlich das Mittel der Wahl oder braucht es nicht vielmehr ein grundsätzliches Umdenken hinsichtlich moderner Arbeitsformen und begleitender Mobilität?

Als Gesundheitskasse erkennt die AOK Baden-Württemberg bei der laufenden Diskussion um die gesundheitsschädlichen Stickoxide die dringende Notwendigkeit, umzudenken und hierbei die Mobilität zu entzerren: Weg vom Auto hin zu weiteren Mobilitätsangeboten, die einen multimodalen Verkehr zulassen. So fördert sie mit einem Beitrag von 25 Euro im Monat den Umstieg ihrer Belegschaft auf den ÖPNV und stellt in ihren Räumlichkeiten, wo möglich, Duschen und Umkleiden zur Verfügung. Wer auf Dienstreise fährt, erfreut sich an immer mehr elektrifizierten Poolfahrzeugen, welche Dank der unternehmensweit installierten Ladeinfrastruktur, die teilweise durch das Sofortprogramm saubere Luft gefördert wird, emissionsfreie Fahrten zulassen.

Doch damit nicht genug! Im Zuge der eskalierenden Debatte um Dieselfahrverbote in Stuttgart, hat die AOK Baden-Württemberg lösungsorientiert ihr Portfolio und ihr bislang ungenutztes Potenzial an Mobilitätsangeboten beleuchtet und optimiert. Mit Hilfe ihrer eigens entwickelten Webanwendung „ARIN“ (Agile Raum- und Infrastrukturnutzung) ermöglicht sie ihrer Belegschaft die flexible Buchung nicht genutzter Arbeitsplätze in Wohnortnähe. So werden unnötige Wege zum Arbeitsplatz vermieden und agiles Arbeiten gefördert.

Laut Siegmar Nesch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, wolle die AOK Baden-Württemberg mit ARIN nicht nur einen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten: „Für uns ist ARIN der Schritt in eine neue Welt. Es ist auch ein Beitrag zur Life-Balance unserer Beschäftigten – wir gehen hier ganz neue Wege, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Gleichzeitig sorgen wir für eine optimale Auslastung unserer Infrastruktur.“

Vom 1. bis zum 26. April 2019 hat der erfolgreiche Pilotversuch für die Web-Anwendung in der AOK-Hauptverwaltung und der AOK-Bezirksdirektion Stuttgart-Böblingen stattgefunden. In kürzester Zeit wurden über 1.280 Kilometer an Pendelstrecke eingespart, das unternehmensweite Potenzial hinsichtlich Verkehrsvermeidung und Luftreinhaltung ist enorm. Noch im Jahr 2019 sollen der unternehmensweite Roll-Out vorbereitet und umgesetzt werden. Das Ministerium für Verkehr unterstützt das Projekt im Rahmen des Förderprogramms B2MM „Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement“ mit einem Förderbetrag in Höhe von 97.200,00 Euro.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL sagte anlässlich seines Unternehmensbesuches: „Das Projekt der AOK Baden-Württemberg ist ein ausgezeichnetes Beispiel für digitales, flexibles und nutzerorientiertes Mobilitätsmanagement. Weniger Arbeitswege bedeuten weniger Stau, weniger Stress, vor allem aber weniger Luftschadstoffe in der Stadt. Ich freue mich, dass wir mit der AOK einen so innovativen und experimentierfreudigen Partner im Bündnis für Luftreinhaltung gewinnen konnten, der als erster auch von der Möglichkeit der Landesförderung für ein betriebliches Mobilitätsmanagement Gebrauch gemacht hat. Ich hoffe sehr, dass das Projekt weiter erfolgreich ist und Nachahmer findet. Das Potenzial ist vorhanden und das Vorbild auch.“

Mit dem Förderprogramm B²MM „Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement“ unterstützt das Ministerium für Verkehr Projekte von Unternehmen und Behörden, die in einer der 25 Kommunen im Land gelegen sind, in denen die Grenzwerte von 40 μg/m³ Stickstoffdioxid überschritten werden. Ausführliche Informationen zum Mobilitätsmanagement und zum Förderprogramm finden Sie auf der Internetseite des Verkehrsministeriums.

Das Mobilitätsmanagement der AOK Baden-Württemberg wird in großen Teilen durch das zertifizierte Umweltprogramm der AOK Baden-Württemberg unter dem Namen „greenAOK“ entwickelt und gesteuert. So schafft es die AOK Baden-Württemberg einen messbaren Beitrag zur Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks zu leisten, bei gleichzeitiger Förderung innovativer Projekte. Weitere Informationen zum Umweltprogramm der AOK Baden-Württemberg lesen Sie hier.

Text: Maxana Baltruweit, Umweltmanagerin,
AOK Hauptverwaltung Baden-Württemberg, Stuttgart