Studierende der HfWU suchen „Stellplatz“ für ihren Themenradar Mobilität!

Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt haben in Zusammenarbeit mit Vertretern aus öffentlichen Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft die Struktur für einen „Themenradar Mobilität“ für Baden-Württemberg entwickelt. Er verfolgt das Ziel, die zahlreichen alternativen Mobilitätsprogramme und –initiativen im Land nach unterschiedlichen Suchkriterien auffindbar und vergleichbar zu machen, um diese sinnvoll zu vernetzen. Allein - der richtige „Stellplatz“ für diese Datenbankstruktur fehlt noch.

Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt haben in Zusammenarbeit mit Vertretern aus öffentlichen Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft die Struktur für einen „Themenradar Mobilität“ für Baden-Württemberg entwickelt. Er verfolgt das Ziel, die zahlreichen alternativen Mobilitätsprogramme und –initiativen im Land nach unterschiedlichen Suchkriterien auffindbar und vergleichbar zu machen, um diese sinnvoll zu vernetzen. Allein – der richtige „Stellplatz“ für diese Datenbankstruktur fehlt noch.

Im Großraum Stuttgart sowie in ganz Baden-Württemberg existieren zahlreiche unterschiedliche Programme und Initiativen für alternative Mobilitätslösungen, die teilweise als „freie Radikale“ um Marktfähigkeit, Umsetzbarkeit und Kostendeckung kämpfen. Alle drei Kriterien könnten besser erfüllt werden, wenn bekannt wäre, dass in unmittelbarer Nachbarschaft ähnliche Konzepte existieren. Ein Hindernis für die Umsetzung alternativer Mobilitätslösungen ist daher die Unkenntnis darüber, welche Angebote bereits wo und in welcher Form existieren.

Mit „alternativen Mobilitätslösungen“ sind dabei alle Programme und Initiativen gemeint, die das Ziel verfolgen, die Zahl motorisierter Kraftfahrzeuge im Straßen-Personenverkehr zu reduzieren. Dies gilt kurzfristig für fahrende und langfristig auch für parkende Fahrzeuge. Das Ziel umfasst private Quartiersinitiativen gleichermaßen wie großräumige, öffentlich geförderte, Programme.

Zu solchen Vorstößen zählen beispielsweise:

  • Regionale und lokale Initiativen, die im Gegensatz zu Programmen isolierte Leistungen für einen definierten Zweck anbieten. Beispiele dafür sind das „Fifty-Fifty-Taxi“ im Ostalbkreis, Bürger-Bus-Initiativen oder das Quartierprojekt Weinstadt, innerhalb dessen – neben „Smart Living“-Lösungen – auch ein e-Car-Sharing-Konzept Bestandteil der Wohnbaulösung ist.
  • Betriebliche Mobilitätsinitiativen, die von Unternehmen oder Unternehmensverbünden ausgehen, um Mitarbeitern Alternativen für den Arbeitsweg anzubieten. Ein Beispiel dafür ist das betriebliche Mobilitätsmanagement der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, die Mitarbeiter-Shuttles der Mercedes-Benz AG vom Bahnhof zur Arbeitsstätte oder der Plan der SAP AG, für ihre Mitarbeiter Mobilitätsbudgets statt Dienstwagen anzubieten.

Die Liste ließe sich beliebig verlängern, wobei niemand bislang weiß, wie lang die Liste tatsächlich ist. Wäre das bekannt und auffindbar, ließen sich eher bestehende Aktionen vernetzen als neue (wiederholt) zu erfinden. Unter Vernetzung wird dabei verstanden…

  • …dass Programme und Initiativen aus den Erfahrungen ähnlicher Vorhaben wechselseitig voneinander lernen
  • …dass isolierte Initiativen Anschlussmöglichkeiten an andere Initiativen identifizieren, um die Auslastung und damit die Finanzierbarkeit zu verbessern.
  • …dass Programme entdecken, dass sie bestimmte Ideen nicht mehr neu erfinden müssen, da diese bereits von Initiativen in ihrer Umgebung realisiert wurden.

Um einen ersten Anstoß in diese drei Richtungen zu geben, haben Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen in Zusammenarbeit mit Vertretern aus öffentlichen Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft die Struktur für einen „Themenradar Mobilität“ für Baden-Württemberg entwickelt und anhand von zwei Beispielen getestet.

Neben den Kopfdaten (Landkreis, Postleitzahl, Stadtbezirk, Stadt-/Ortsteil, Einwohnerzahl, vorhandene Transportmittel) sollen dort vor allem spezifische Daten erfasst und veröffentlicht werden, die für eine Beurteilung der Anschlussfähigkeit wichtig sind: Name und Art des Anbieters, vertragliche und technische Voraussetzungen für die Nutzung, Preisgestaltung, Kapazitäten, Barrierefreiheit oder bereits bestehende Einbindungen in Programme.

Die Struktur dieses Themenradars liegt inzwischen getestet vor, muss noch in eine Datenbankstruktur überführt werden und bedarf dafür einer verantwortlichen Stelle für die Erfassung und anschließende proaktive Vernetzung der unterschiedlichen Initiativen und Programme. Denn das kann aus einem vergleichbaren Projekt in Bayern unter der Regie des Staatsministeriums gelernt werden: eine freiwillige Eintragung und selbstorganisierte Vernetzung wird nicht auf breiter Fläche funktionieren. Dafür wird „Mobilitäts-Governance“ benötigt. Wo aber ist die Stelle, die sich für eine solche Aufgabe zuständig fühlt?

Kontaktaufnahme gerne bei: Prof. Dr. Rainer Erne (rainer.erne@hfwu.de)